Dienstag, 7. September 2010

Die Geschichte vom Purzel in der goldenen Stadt

Die nachfolgenden Zeilensollen dazu dienen, meine letzten drei Tage in der tschechischen Hauptstadt Prag wieder zu geben. Doch letzten Endes bleibt es auch nur ein Versuch, die Großartigkeit dieser Stadt zu beschreiben. Denn genauso wie bei den unzähligen Versuchen den Zauber der Stadt mit einer einfachen Digitalkamera einzufangen, wird es mir auch hier nur ansatzweise möglich sein, das gesehene in die passend beschreibenden Worte zu fassen. Letzten Endes muss man einfach sagen, dass es wohl nie ein Fehler sein kann, die goldene Stadt zu besuchen.

Elf mal Umsteigen – die Anreise
Zwar sollte die eigentlich Reise erst am Freitag früh beginnen, jedoch ist schon der Abend die eine oder andere Erwähnung wert. Man muss sich nur eine Nacht in einer internationalen WG in Berlin, Prenzlauer Berg, aufhalten, um die eine oder andere neue Trinkgewohnheit kennen zu lernen. Dies war auch hier der Fall. Der amerikanische Mitbewohner von Conny zeigte uns, oder besser gesagt lud uns ein, mit ihm ein paar „Sake-Bombs“ zu trinken.

Es fällt nicht schwer zu erahnen, dass somit die Nacht vor unserer anstehenden Reise eher als kurz bezeichnet werden kann. Mit einem Cocktail aus Bier und Sake, verfeinert mit einem Spritzer Hasch in meinem Kopf ging es kurz nach acht los Richtung Berliner Hauptbahnhof. Hätten wir schon hier gewusst, dass das zweimalige Umsteigen bis dorthin nur der ein kleiner Anteil aller Zugwechsel gewesen ist, wäre dies gewiss schon hier ein großes Thema unserer Reise geworden. Doch so starteten wir in großer Erwartung an die kommenden aber auch großem Respekt vor den anstehenden sieben Stunden Fahrt auf, erstmal in Richtung Cottbus.

In der Bahn nach von Cottbus nach Zittau wurde schlagartig, aus anfänglichen Zweifeln, ein großes Grübeln. Hatten sich meine gesamten Kenntnisse der Geografie wirklich gegen mich verschworen, oder hätte ich meinem Tschechischem Freund Adam einfach nur besser zuhören sollen. Und wurde der durchaus noch vorhandene Cocktail in meinem Kopf auf eine neues geschüttelt, nicht gerührt. Ein kurzer Blick auf die Karte im Zug gab mir dann schnell eine Antwort auf die alles entscheidende Frage: Zittau liegt bei weitem nicht mehr in Brandenburg, womit mein BB-Ticket nach kurzer Zeit hinfällig wurde. Das größere Problem an dieser Tatsache stellte aber das Gesamtbudget von Conny und mir dar. Fast schon in krampfhaften Tatendrang hatten wir unseren Letzten Euronen am Berliner Hauptbahnhof ausgegeben, um unsere Geldbeutel in Prag mit Kronen voll packen zu können. Dieser unüberlegte und auch leicht naive Gedanke schien sich nun zu rächen. Sahen wir uns doch schon irgendwo in Lausitz an einem kleinen Dorfbahnhof sitzen und auf den nächstbesten Zug zurück nach Cottbus warten, um da noch einmal deutsches Geld zu besorgen. Doch gelobt sei die neumodische Technik, welche das Bezahlen mit der Kreditkarte auch ohne Telefonkabel beim Ticketgerät der Schaffnerin möglich machte.

Wie bereits erwähnt, waren die Bahnwechsel innerhalb Berlins bei Weitem nicht die einzigen auf dieser Reise. Aufgrund der kürzlich stattgefundenen Überschwemmungen an der deutsch-tschechischen Grenze mussten wir zweimal in den Schienenersatzverkehr umsteigen. Am interessantesten war hierbei sicherlich der Stopp innerhalb der Tschechischen Republik, irgendwo im (gefühlten) Nirgendwo. Hier konnten wir auch mit den eigenen Augen sehen, was vor einiger Zeit sieben Tage ununterbrochener Regen anrichten konnte. Überschwemmte und verwüstete Vorgärten waren hierbei noch der harmloseste Anblick. Überall komplett zerstörte Straße, weggerissene Häuserfassaden und angespülte Berge aus Schlamm, Schutt und jeder Menge Gerätschaften aus den Nachbardörfern. Es ist kaum vorstellbar gewesen, dass der teilweise so ruhig daliegende Fluss so etwas angerichtet haben kann. An manchen Stellen eher einem kleinen Waldbächlein gleichend, muss sich der Fluss mehrere Meter über seinen Normalstand erhoben haben. Diese kleinen tschechischen Dörfer mitten im Dreiländereck werden wohl noch Jahre benötigen, um alles wieder in den vorherigen „Normalzustand“ bringen zu können.

Nach einer weiteren abenteuerlichen Fahrt, in einer Bahn, welche jeglichen deutschen (Sicherheits-)Standards widersprochen hätte, ging es weiter bis nach Liberec, wo uns mein Freund Adam in Empfang nahm. Die Busreise nach Prag war dann als hundert prozentiges Gegenteil zu den bisherigen Reisebedingungen zu sehen. In dem wohl mordernsten Bus, in dem ich bis dato je gesessen hatte ging es bei einer DVD auf Englisch und einem Gratiskaffee am Platz bis in die Hauptstadt unseres Nachbarlandes. Das alles, nur kurz angemerkt, für umgerechnet 2,20 Euro pro Person.

Die Lichter der Stadt – Tag 1
Bereits am ersten Abend in Prag, sollten Conny und ich eine Vorstellung davon bekommen, welche himmlische Atmosphäre über der Stadt, vor allem bei Nacht, herrschen kann. Wir entschieden uns zu einer nächtlichen Kneipentour in der Altstadt, gepaart mit ein wenig Sightseeing und Adams sehr aufschlussreichen Hinweisen und Kommentaren. Um eines gleich auf den Punkt zu bringen. Wer jemals Tagsüber auf der Karlsbrücke gewesen ist und sich für sie begeistern konnte, der wird sie sich höchstwahrscheinlich bei Nacht in sie verlieben. Nur wenige, vor allem einheimische, Seelen verirren sich in der Dunkelheit auf die Brücke. Doch entfacht sie erst hier, zusammen mit den wunderbar inszenierten Lichtern der Burg und der Stadt, ihre wahren Schönheit. Wie bereits eingangs erwähnt, ist es einfach schwer, das Gesehene vollends in Worte zu fassen.

Den unterschiedlichen Kneipen, denen wir ein Besuch abstatteten möchte ich auch noch ein paar Worte widmen. Auch hier wären wir zwei Touristen ohne Adam ziemlich aufgeschmissen gewesen. So konnten wir ein kleines Brauhaus, eine kreative Jugendkneipe, eine Bar in die sich lediglich Einheimische verirren so wie eine Art frei zugänglichen Rockclub am ersten Abend begutachten, um am Ende des ersten Tages ziemlich erschöpft ins Bett zu fallen.

Weitere Einblicke dank Adam – Tag 2
Für den zweiten Tag plante Adam uns einen Ausblick über die gesamte Stadt zur Verfügung zu stellen. Dafür fuhren wir zum, wie er ihn nannte, Peters-Turm, welcher, so sagen es wohl alle Tschechen, eine komische und nicht beachtenswerte Nachbildung in Paris besitzen würde. Von diesem besagten Turm bekam man wirklich einen sagenhaften über die hunderten rote Dächer der historischen Altstadt zu sehen. Auch die hier anliegende Kloster und Parkanlage auf den Berger vor Praha sollte hier nicht unterschlagen werden.

Auf der anderen Seite von Moldau und Stadt bekamen wir am Nachmittag den ältesten Stadtteil Prags zu sehen. Hier war nicht nur das Wetter auf unserer Seite. Weiterhin gab es ein Volksfest, welches auch als solches Verstanden werden konnte. Denn die von uns besichtigten alten Stadtmauerm liegen weit ab vom Zentrum der Stadt und somit außerhalb des Zustroms an Wochenendtouristen. Viele Prager gönnten sich an den steilen Hängen zur Moldau ein Bad in der Sonne sowie Entspannung bei volkstümlicher Musik. Es war einfach nur schön, inmitten dieser Gesellschaft zu sein. Wenn man eine fremde Stadt in einem fremden Land entdecken will, dann muss man, meiner Meinung nach, genau so etwas tun. Sich unter die Leute mischen und nicht unter die japanischen Fotografen, die auf einem vor jeder Kirche warten. Auf den Mauern der alten Verteidigungsanlage der Stadt konnte man einen ehrlichen Eindruck vom Leben in Prag bekommen. Sicher waren wir hier nicht die einzigen „Fremden“, jedoch waren wir hier bei weitem in der Unterzahl, im Vergleich zu den Massen ca. 700m flussabwärts. Auch der Blick auf die einfachen Häuser, welche hier nicht mehr in einer einheitlichen roten Dachfarbe überzeugen konnten, machte deutlich, dass man hier den Teil der Stadt sehen konnte, den die Menschen, die dort leben, jeden Tag ebenfalls zu sehen bekommen. Genau das war das, was ich wollte. Ich danke meinem Freund Adam dafür, dass er mir diese Gelegenheit gegeben hat.

Emilio und Thunder-Cat – Spezialteil zum Samstagabend
„Lass uns die Zeche prellen“. Eigentlich nur eine Schnapsidee von mir, die darauf gehofft hatte, von dem braven Verstands Connys sofort in der Luft zerrissen zu werden. Doch ich hatte nicht bedacht, dass wir, auch wenn die Gesamtrechnung nur umgerechnet 9-10 Euro betrug, beträchtlich tief ins Glas geschaut hatten. Hinzu kam, dass Adam erschöpft zu Hause geblieben ist und wir uns somit auch tiefgründig über private Dinge bei der jeweils anderen Person Zustimmung oder vielmehr eine Belehrung abholen konnten. Das ist das schöne an wahrer Freundschaft, man kann sich alles sagen und man weiß genau, dass mir der Gegenüber das gleiche tut, deshalb hat er/sie eigentlich immer recht – und das ist auch gut so.
Da standen wir nun. Erhoben von unserem Tisch. Die 0,5l Gläser zum letzten Mal geleert. Wartend an der Bar auf eine Bedienung, die uns sagt, wie viel wir zu zahlen hatten. Aber es kam niemand und es war auch niemand zu sehen. Und nach dem wir ganze 23 Sekunden gewartet hatten und immer noch niemand kam, entschlossen wir uns dazu, dass es am besten wäre, jemanden im vorderen Teil des Pubs zu suchen. Die einzige dort Anwesende Bedienung war leider viel zu beschäftigt, so dass sie unser regelrechtes Flehen nach dem Bezahlen nicht bemerken konnte. Deshalb hielten wir es für das Beste, die Lokalität auf dem schnellstmöglichen Weg zu verlassen, was sich nachträglich als herzlicher Fehler herausstellte.

Da ich für meinen Teil nicht jeden Tag ein Lokal ohne zu bezahlen verlasse, war mein Schritttempo aus der Bar durchaus höher als sonst. Und da eine grundlegende Orientierung in der Stadt bis dato nicht vorhanden war, musste es zwangsläufig dazu kommen, dass wir uns nach kurzer Zeit in den Gassen der Altstadt verlaufen hatten. Die im Vorfeld ausgedruckten Karten waren uns sehr schnell keine Hilfe mehr. Selbst wenn man eine der unzähligen Irrwege auf dem Papier wiederfinden konnte, wusste bei weitem noch nicht auf welcher Höher befand bzw. in welcher Richtung man unterwegs war. Im Zusammenhang mit dem uns selbst herbeigeführten Alkoholpegel wurde es zu einer spaßigen Schnitzeljagt. Immerhin waren wir nicht die einzigen, die dieses Spiel zu spielen schienen. Um Mitternacht war die Stadt voll mit Menschen und Stimmen, von den nicht eine dem tschechischen mächtig gewesen schien. Dieser Reise durch das Labyrinth war durchaus ein gewisser Reiz und auch Spaß zu entnehmen. Entdeckten wir doch die Stadt auf eine weitere Art und Weise völlig neu und vor allem: wieder bei Nacht.

Im Laufe der nachfolgenden Stunde konnten wir uns immer besser orientieren und fanden wirklich noch den Weg in den Club, den wir besuchen wollten. Leider hatten die Türsteher ein Problem mit unserer verspäteten Ankunftszeit. Oder besser gesagt, hätten wir nicht verlaufen, wären wir wohl ohne Probleme reingekommen, so hieß es dann, laut Ordnungspersonal: eine Stunde Wartezeit. Diese war dann doch zum Glück nach ca. 10 Minuten vorbei und wir konnten Feiern gehen.

Conny sagte mir am nächsten Tag, dass ihr Emilio gleich beim reinkommen aufgefallen wäre. Seine ungestüme Art zu tanzen und auch sein leicht vertrotteltes Gesicht (keine Aussage von Conny, eher von mir). Doch ist dies hier meine Geschichte und in dieser möchte ich auf den halb Polen und halb Tschechen, angeblich mit dem Namen Emilio, nicht weiter eingehen.

Ich für meinen Teil wollte einfach nur ein wenig mehr trinken, tanzen und sehen, was im Laufe des Abends noch auf mich zukommen würde. Und was dann kurze Zeit später auf mich zukam war wirklich das, worüber sich wohl kein klar denkender (Single-)Mann beschweren kann. Man(n) sieht eine Frau, eine wirklich schöne Frau, welche den meisten anderen anwesenden weiblichen Gästen überlegen scheint und sie bleibt einem im Auge, auch wenn sie mit jemand anderem tanzt. Doch dann passiert dass, was ihr an diesem Abend ihren so auf den ersten Blick ungewöhnlichen Namen eingebracht hat. Sie sieht mich und ich sehe sie. Wir schauen uns für einen kurzen Augenblick in die Augen. Genau diesen Zeitraum benötigt sie dann, um den Tanz mit dem anderen Mann zu beenden. Keine weiteren zehn Sekunden kleben unsere Becken aneinander. Was will Mann (vorerst) mehr? Nach ca. drei Liedern war der Zauber leider vorbei. Sie verließ die Tanzfläche, deutete mir aber durchaus an, mit zu kommen. Sie sprach mich an, natürlich in ihrer Heimatsprache. Auf meinen Hinweis, dass wir mit Deutsch oder Englisch wesentlich weiter kommen würden, winkte sie allerdings ab. Im Laufe des Abends sollte ich noch erfahren, dass sie weder der einen noch der anderen Sprache richtig mächtig gewesen ist. Wie gewonnen, so zerronnen. Und da ich nicht einmal ihren Namen erfahren durfte, wurde sie, ganz berechtigt, von mir auf den Namen „Thunder-Cat“ getauft.
Noch heute, einige Tage später, bin ich mir sicher, dass das Einzige, was sie zu mir gesagt haben muss, etwas mit ihr, mir, Sex und der Damentoilette zu tun haben muss. Anders kann es gar nicht sein…
Im Laufe des Abends haben wir noch ein- bis zweimal kurz getanzt. Ich habe am Ende des Abends auf Englisch, in der Hoffnung, dass sie zumindest dies verstanden hat, bedankt und wollte mit Conny eine weitere Odyssee antreten, den Heimweg. Dies stellte sich allerdings als Mamutaufgabe heraus, dass aus Conny für den Rest des Abends leider „Conmilio“ wurde. Somit verbrachte ich den Rest des Abends damit heraus zu finden, wo wir sind und wie wir nach Hause kommen würden. Nachdem mir das auch mit Hilfe von Thunder-Cat und ihren Freunden nicht gelang, suchten Conmilio und ich, unter einem gewiss absurden Schauspiel meinerseits, die nächste Metro-Haltestelle auf und ich konnte mit Conny nach Hause fahren. Als wir dort ankamen, ging bereits die Sonne auf. Der Abend war mehr als toll.

Auf eigene Faust und typical bohemian – Tag 3
Adam musste sich ab Sonntag seinem Studium widmen. So konnten Conny und ich beweisen, was wir von ihm in den letzten Tagen gelernt hatten. Metro- und Straßenbahnfahren. Gleich zu Beginn: das Straßenbahnfahren in Prag ist definitiv nicht mit dem in unserer Heimatstadt Schwerin zu vergleichen. Sollte man diese beiden Fahrten wirklich vergleichen müssen, dann wäre die Schweriner Straßenbahn die klassische H0-Modelbahn, die im Kreisfährt. In Tschechien scheint man hingegen eher das Modell Carrera 007 zu bevorzugen. So eine Slalomfahrt durch die Berge habe ich, wenn überhaupt mal, im Heidepark miterlebt, jedoch noch nie in einem öffentlichen Verkehrsmittel. Doch diese Erfahrung durfte ich erst am Ende des Tages machen.

Vorher erfolgte ein Bummel durch die Stadt. Dieser wiederrum war durchaus mit einigem Staunen verbunden. Immerhin haben wir die eine oder andere Ecke wiederentdeckt, die wir doch bereits in der Nacht zuvor bereits das eine oder andere Mal gesehen hatten. Alles in allem nutzen wir den Hauptteil unseres Tages mit dem Kauf diverser Souvenirs. Zwar ist dies bis zu diesem Urlaub eher nicht meine Art gewesen, sich an den Urlaub zu erinnern, doch hat die Stadt Prag mich bis dahin doch irgendwie in ihren Bann gezogen und damit auch gleich meine Sehnsucht nach der Erkundung neuer Region gestärkt.

Was ebenfalls zu einer gewissen Tradition werden könnte, ist der Besuch eines typischen Restaurants vor Ort. Hiermit ist jedoch nicht ein Lokal gemeint, was lediglich mit der traditionellen Küche des Landes für Touristen wirbt. Vielmehr sollte es dann auch ein Restaurant sein, welches irgendwo in einem Wohngebiet steht und eigentlich nur einheimische bekocht. Woran man vielleicht erkennt, dass man sich in einem solchen Restaurant aufhält? Nun ja, einerseits ist die Karte lediglich in der Landessprache und andererseits tut sich die Bedienung eben genau aus diesem Grund auch ein wenig schwer, die ungewohnten Gäste zu verstehen. So erging es uns zumindest an unserem letzten Abend.

Die letzten Kronen irgendwie loswerden – Tag 4
Am letzten Tag ließ die Motivation, erneut die Innenstadt zu sehen, so sehr auf sich warten, dass wir kurzerhand beschlossen hatten ein Shoppingenter in der Vorstadt zu besuchen. Immerhin wollten wir ja immer noch einen weiten Einblick in das Prager Leben bekommen, wieso dann also nicht auch mal mit der Metro an die Endhaltestelle und einen passenden Bus raus aus der Stadt finden. Mit ein wenig Glück klappte dies auch. Somit stand dem Ausgeben der letzten Kronen, unter anderem in Form von diversen Zigarettenbestellungen aus Deutschland, nichts mehr im Weg. Und auch wenn es die gleichen oder zumindest ähnlichen Klamotten auch in Deutschland gegeben hätten, womöglich sogar zu dem gleichen Preis, waren sie in der Prager Vorstadt doch ganz bestimmt einfach mal sau-günstig und mussten einfach gekauft werden, so dass das restliche Geld grade noch für ne große Coke am Hautbahnhof gereicht hat.

An eben diesem verbrachten wir dann auch den Großteil unseres letzten Tages. Rein vorsorglich waren wir natürlich eine gewisse Zeit früher da. Die Tatsache, dass unser Zug, aus Budapest kommend, jedoch 30-40 Minuten Verspätung hatte, trübte vor allem meine Laune. Hatte ich doch in Berlin lediglich sieben Minuten zum Umsteigen in den Zug nach Hamburg. Diese leichte Missstimmung, hervorgehoben durch nicht-deutsche Pünktlichkeit, verblasste jedoch kurz nach dem Verlassen der Stadt. Das Bild, welches sich mir hier bot war der letzte Schleier, den diese Stadt noch vor mir fallen lassen konnte. Denn die nachmittägliche Sonne schaffte es mit Bravur durch den wolkenbedeckten Himmel und schien mit der vollen Kraft des Spätsommers auf die roten Dächer Prags, welche es schafften die Strahlen der Sonne so gut wieder zu geben, dass ich erfahren durfte, warum Prag als die goldene Stadt bezeichnet wird.

Unser Zug verspätete sich natürlich um ca. 40 Minuten, womit mein Anschlusszug lange vor mir in Hamburg gewesen sein muss. Conny und ich nutzten diese Umstände um ein letztes gemeinsames, diesmal deutsches, Bier zu trinken. Das wievielte es nach vier Tagen Prag gewesen ist kann ich zwar nicht sagen, aber um Biertrinken ging es ja auch nur geringfügig in diesen wunderbaren Tagen.

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